THIS BLOG FOCUSES, FIRST, ON THE QUESTION WHY THE SERBIANS AND MILOSEVIC WERE MADE EXCLUSIVELY RESPONSIBLE FOR THE DISINTEGRATION AND THE CRIMES COMMITTED DURING THE DISINTEGTRATION. I.E. IT IS QUESTION OF HOW AND WHY SUCH A HUGE MAJORITY OF WESTERN NEWS CONSUMERS ARRIVED AT THAT CONCLUSION AND THEN ACTED UPON IT IN A VARIETY OF WAYS, ONE OF THEM BEING ATTACKS ON THE ANYTHING BUT A PERSONAL SAINT, PETER HANDKE'S WORK, REALLY GANGED UP ON THE WORK.

Tuesday, April 27, 2010

FURTHER HANDKE PIECES IN GERMAN ON HIS TRIPS, THE FIRST ON THE WINTER'S JOURNEY, THE SECOND A LETTER AT AROUND THE TIME OF THE KOSOVO WAR

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 Peter Handke: Slawes Bruder. Ein kurzer Brief zum langen Krieg. Aus: SZ vom 16.04.1999 Feuilleton
Vor etwa 9-10 Tagen durfte ich in Ihrer Zeitung zu meiner Person die Schlagzeile Aroma des Krieges lesen, dem ein entsprechender Bericht folgte, wonach ich nach Jugoslawien gefahren sei, um das Aroma des Krieges zu riechen ; ferner haette ich erklaert, bis zum letzten Serben dort bleiben zu wollen; ferner sei Peter Handke zum serbischen Ritter geschlagen worden. – Dazu: Ich habe waehrend meines Aufenthalts in Belgrad nur zwei Saetze halboeffentlich von mir gegeben, wie folgt: 1. Ich bin hier, um das Land zu spueren (was Ihre Zeitung uebersetzt: das Aroma des Krieges zu riechen ); 2. So wie die Nato Jugoslawien bombardiert, um, nach eigenen Angaben, nicht die Glaubwuerdigkeit zu verlieren, so wollte ich waehrend der Bombardements in Jugoslawien sein, um meinerseits ,die Glaubwuerdigkeit nicht zu verlieren . Vom letzten Serben : keine Rede. – Und Peter Handke in Belgrad zum serbischen Ritter geschlagen ? Das muss mir wohl im Schlaf passiert sein, im Sirenenklang; mitbekommen habe ich es erst durch Ihre und andere deutsche Zeitungen.
Jedenfalls: mein Respekt fuer Ihre Titelfindung und herrlich verdrehte Berichterstattung – obwohl Ihr Konkurrenzblatt in Frankfurt Ihnen etwas voraus ist, siehe UEberschrift zu meinem Das Land spueren : Handke riecht Lunte . SZ: Es war einmal eine Zeitung...
PETER HANDKE

© 1999 Buchladen Neuer Weg
Stand: 06. Maerz 2000


Peter Handke: Der Krieg ist das Gebiet des Zufalls
Das erste Opfer ist die Sprache– Notate im nachhinein zur Karwochenreise nach Jugoslawien
Am Vorabend der Abreise mit einem befreundeten jugoslawischen Ehepaar in einer Brasserie von Versailles; die zwoelfjaehrige Tochter geht in eine franzoesische Schule, sogleich nach dem ersten Tag des Nato-Kriegs gegen Jugoslawien hat die ganze Klasse sich mit ihrer Mitschuelerin solidarisiert und einen Protestbrief an den franzoesischen Staatspraesidenten geschickt; inzwischen, fuenf Tage nach dem Beginn der immer massiveren Raketen- und Bombenangriffe, werden im TV fast nur noch albanische Fluechtlinge gezeigt, es heisst fast nur noch, statt Krieg gegen Jugoslawien, Krieg im Kosovo, und die Mitschueler des jugoslawischen Kindes fangen an, sich ihres Protestes gegen den Krieg zu schaemen. Der jugoslawische Vater: moechte hier im westlichen Europa bleiben, hier koenne er besser fuer seine Sache kaempfen; die jugoslawische Mutter: moechte heim nach Jugoslawien, einmal weil ihr Sohn in Belgrad lebt, und einfach nur so.
Am folgenden Tag (Dienstag, 31. Maerz) im Flughafen Roissy beim Einstieg fuer Budapest vertraute, in dieser Umgebung zugleich befremdliche Gesichter: fast die ganze Mannschaft der jugoslawischen Botschaft in Paris, der Botschafter irgendwo in der eher kleinen Schar – sie alle verlassen Frankreich; einige sind schon an den Vortagen gefahren; ein einziger Mann bleibt zurueck, fuer die Konsularangelegenheiten; er hat die anderen noch begleitet und steht jetzt schon halb abseits und im Hintergrund: Jovan K., Serbe aus dem laendlichen Kosovo, Bauernsohn, gelernter Richter, dann eher wider Willen Diplomat, erst in Belgrad, zuletzt in P., Frau wollte ihm nicht ueber die Kosovogrenze folgen, blieb mit Familie dort; nun wird er hier allein die gesamte jugoslawische Botschaft hueten; sehr schmaler, ziemlich grosser Mann mit den sehr dunklen glaenzenden mandelfoermigen Augen der byzantinischen Freskenleute von Ohrid, Decani, Pec und einer wie von Geburt gebrochenen, dabei fragenden, nichts wollenden, dabei beharrlichen Stimme.
Im Flug der Stapel der europaeischen Kriegszeitungen; der Massenandrang der Kosovobewohner an die albanischen, mazedonischen und montenegrinischen (= jugoslawische) Grenzen heisst hier und da noch Exodus und noch nicht Vertreibung oder Deportation; Hauptschlagzeile von London bis Madrid: die Ermordung zweier kosovo-albanischer Fuehrer durch die Serben, bestaetigt durch den Nato-Sprecher in Bruessel, Mr. J. S., grosses Photo des einen Ermordeten, eines Dichters, auf der ersten Seite der Sueddeutschen Zeitung, usw., samt ausfuehrlicher Wuerdigung der beiden Opfer; einzig im franzoesischen Figaro dazu die kleine Anmerkung, der Dichter sei gerade noch beim Besteigen eines Busses in Prìština gesehen worden. Im spanischen El País der Kommentar des dortigen Schriftstellers V. M. F. zu den Protesten und Demonstrationen der in der spanischen Liga spielenden jugoslawischen Fussballer gegen den Nato-Krieg (den der Glossist inevitable findet): Untolerierbar, dass eine Gruppe verwoehnter Bengel, deren einziges Zeichen von Identitaet darin besteht, geschickt eine Kugel zu treffen, alle Medien auf sich zieht, auch, erschwerend, die Nachrichtenjournalisten de la televisión publica, um faschistische Meetings zu geben . . . Der Spieler Mijatovic, den ich bisher eher von seinen beruehmten Liebschaften kannte als von seinen goles, sagte einen bemerkenswerten Satz: ,Kosovo ist unser. Gestern sah ich ihn umwickelt von seiner Genozidschleife Ellbogen an Ellbogen marschieren mit den Fuehrern der Extremen Linken . . . Dazu passt, dass diese militarisierte Escadron (ich wusste nicht, dass es im spanischen Fussball eine so grosse serbische Infiltration gab) entweder mit einem schwarzen Armband kaempft oder sich weigert zu spielen. Da sie Millionenbetraege verdienen . . . El País: es war einmal eine Zeitung.
In Le Monde Hauptkommentar auf der ersten Seite zu den aus Jugoslawien ausgewiesenen (inzwischen wieder zurueckgeladenen) Journalisten der Kriegslaender, mit dem Leitmotiv: Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit; die westlichen Journalisten als die Bewahrer der Wahrheit; weiteres Leitmotiv entlehnt aus einer chinesischen Fabel: wenn der Weise mit dem Stock auf einen Gegenstand zeige, blicke der Narr statt auf den Gegenstand auf den Stock. Was aber, wenn das Zeigen auf eine Weise geschieht, dass der Zuschauer (oder Leser), ob Narr oder nicht, gar nicht anders kann, als mehr auf den (fuchtelnden, sausenden, klopfenden, zuschlagenden) Stock zu schauen (und zu hoeren) als auf das, was er zu zeigen vorgibt? Gedanke meinerseits: solche Ausweisung war Torheit, typisch serbisch-jugoslawische: – sie haette schon viel frueher geschehen sollen, vor vielen Jahren schon – aber jetzt, mit dem Weltkrieg gegen das Land, haetten die Journalisten zurueckgerufen werden sollen, oder andere Journalisten haetten kommen sollen, ganz andere – aber wo sind die? und wann werden die kommen und sehen? am St. Nimmerleinstag? – Kurze Klarheit ueber den Alpen; tief unten das Steinerne Meer zwischen Salzburg und Berchtesgaden ein lueckenlos weisses menschenloses Tibet; in der Times The night sky in April: Mars reaches – 1. 6. magnitude, much the brightest object in the eastern sky, as it moves westwards against the stars from Libra back into Virgo. Europa, Europa.
Anflug auf Budapest, von Westen ueber die Stadt, niedrig. Gibt es da denn keine Friedhoefe? dachte ich. Und da war einer, unweit der Landebahn, gross wie ein Weizenfeld in Kansas oder Illinois.
Nur fremde Gesichter unter den dichtgedraengt Wartenden in der funkelnagelneuen Halle des ungarischen Flughafens. Unter diesen fremden Gesichtern aber einige, die, obwohl unbekannt und im Abstand, mir seltsam nah erschienen, weit weg und zugleich wie in Grossaufnahme: Serben oder Jugoslawen, die, so erfuhr ich gleich darauf, aus Novi Sad, Belgrad, Niš, Prìština gekommen waren, um ihre aus Westeuropa zurueckkehrenden Angehoerigen oder Freunde abzuholen.
Zlatko, mich antupfend von hinten, schon abseits der Wartenden; seine mueden, ungewoehnlich stillen Augen; er war von Salzburg durchgefahren bis Budapest. Mit ihm zum Auto, meinen Rucksack, nun ueber 20 Jahre alt und allmaehlich einreissend, zu den zwei grossen Dieselkanistern in den Kofferraum; dieser sonst, anders als bei unseren frueheren Jugoslawienreisen, eher leer – Zlatko hatte diesmal seinen ueblichen Riesenkoffer voll mit feingebuegelten Hemden und Metallknopfanzuegen zu Hause gelassen. (Wir wechselten waehrend der folgenden vier Tage wie auf Verabredung kaum das Gewand.)
Fahrt am Spaetnachmittag suedwaerts durch das Puszta-Ungarn, zum Grossteil auf funkelteerneuer Autobahn. Wenig Verkehr, fast nur ungarische Kennzeichen. Ab und zu Blicke in diesigen, zunaechst noch fahlsonnigen Himmel: Ungarn war gerade erst der Nato beigetreten, und deren Bomber konnten den Luftraum hier zum Anflug benutzen. Dann Eintruebung und leichter Regen: verminderte Gefahr? Auf der nach Szeged, etwa zehn Kilometer vor der jugoslawischen Grenze, fast unbefahrenen Autobahn ein rotviolett leuchtendes Haeufchen: ein ueberfahrener Fasan; Zlatko wollte ihn mitnehmen zum Braten, jenseits der Grenze.
In Horgoš, der Grenzstation, die Abenddaemmerung. Kein Verkehr; nichts als ein paar wartende Laster, wie unbemannt (dann doch die stummen Silhouetten der Fahrer in den Kabinen), auf einer Nebenfahrbahn. Vertraute Grenze, mehr noch fuer Zlatko als fuer mich, seit 20 Jahren war das die Heimfahrtstrecke nach Porodin, das Dorf seiner Eltern, bei der Velika Morava. Aber diesmal fanden wir lange den richtigen UEbergang nicht; herabgelassene Schranken da wie dort. Endlich eine Stelle mit einem ungarischen Grenzer in seinem Haeuschen. Frage: wohin? Antwort: Subotica, Novi Sad . . . Der Grenzer: Aber hier geht es nicht nach Jugoslawien, sondern nach Rumaenien! Hatten wir uns so verirrt? Auch Zlatko, vielleicht fuenfzigmal hier durchgekommen, war verwirrt, fast verstoert. Dann das Lachen des Grenzers: er hatte sich einen Spass mit uns erlaubt – natuerlich war das der UEbergang nach Jugoslawien, Bomber! sagte er, weiterlachend.
Die jugoslawische Grenzstelle, einige Meter weiter; wenn andere Autos, dann nur, spaerlich, aus dem nahen Subotica. Noch mehr Grenzpolizisten als Soldaten (bei der Rueckfahrt an Karfreitag umgekehrt). Zollzahlen fuer den eingefuehrten Treibstoff hinten in den Kanistern? Ungeklaerte Frage. Die folgende Abloesemannschaft sollte das klaeren (die momentane hatte ihre Amtssachen schon eingepackt). In der Wartezeit Bezahlung der Einreisegebuehr und Sitzen in der Grenzgaststaette. Ich fast ueberrascht, dass man dort zu essen bestellen konnte. Ein paar Vereinzelte, alle schweigend, an den sauber gedeckten Tischen beim Fernsehen. Die Nachrichten – mit der Grenzstelle Horgoš beginnt die Vojvodina, grosse ungarische Minderheit – zuerst auf ungarisch, dann erst auf serbisch. Das gebombte Pancevo, Prìština, Kragujevac (wo im Zweiten Weltkrieg die Deutschen, als Vergeltung gegen Partisanenangriffe, die grosse Massenerschiessung halbwuechsiger Schueler veranstaltet hatten). Dann das, was allenthalben Propaganda heisst: Soldaten, abwechselnd mit Volkstaenzen, Fluesse, Berge, Ebenen, Schlote und das immergleiche, nahezu sanfte patriotische Lied, und das etwa stuendlich wiederholt, alle die folgenden Tage lang.
Bei der Rueckkehr von der Gaststaette zur Grenzerbude, zum Bezahlen des Zolls fuer die Treibstoffeinfuhr (40 Liter): Chef der abendlichen Abloesemannschaft: Nichts bezahlen – erster Vorteil dessen, der Pro- oder Philoserbe ist, oder, wie es im Lande selber heisst, prijatelj srpskega naroda, Freund des serbischen Volkes. Und mit dieser letzteren Propaganda-Formel kann ich sogar einmal einverstanden sein. O Sprache. Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit? Nein, die Sprache. O Sprache.
UEber Nacht in Palic, dem pannonischen Weinort vor Subotica, gelegen an einem der wenigen serbischen Seen. Im kleinen Hotelzimmer, unweit vom See, gleich an einem Waldrand, laesst sich die Tuer nicht versperren. An der Rezeption ein Korb mit AEpfeln, von denen ich dann einige vor dem Einschlafen verzehrte, und dann noch einen, spaeter, zur Bombenalarmsirene, und dann noch einen, bei wieder einem Sirenengeheul (ich erfuhr erst danach, dass es die Entwarnung war), im Morgengrauen. Aber keine Detonation – diese Gunst blieb uns waehrend der ganzen Reise erspart. Langes Zusammensitzen oder -hocken zuvor in der einzig offenen Seegaststaette, bis vor Mitternacht, wir zwei bald die einzigen Gaeste. Der Saal mit Ausmass und Form eines Buswarteraums, der aber (mehr noch als das Lokal an der Grenze zuvor) geruestet ist wie fuer eine – ausbleibende – Festgesellschaft, mit den weissgedeckten Tischen, dem ersten Flieder in den Vasen und den kunstfertig gefalteten und getuermten Stoffservietten. Der Wirt hat sich bald zu uns gesetzt und erzaehlt: Lang wird er das Lokal nicht mehr halten koennen, (fast alle andern am See sind schon aufgegeben), die Ungarn kommen nicht mehr, und die Einheimischen . . .
Zur Morgengrauenssirene den Hotelzimmer-Fernseher eingeschaltet. Es ist der 1. April 1999, und die Nachrichten kommen ueber Satellit von franzoesischen, deutschen, luxemburgischen und CNN-Kanaelen. Inmitten des Morgengrauenlichts, das vom Wald durchs Fenster kommt, der knallbunte Bildschirm mit, trotz der Fruehe, braungebrannten oder -geschminkten Sprechern: Primakov, nach Gespraech mit Miloševic weiter nach Bonn, dort eisige Atmosphaere mit dem deutschen Kanzler S., dieser: Einstellung der Angriffe – dann Verhandeln? Unannehmbar!; fette deutsche, hoefisch-verlogene franzoesische, Raum (bis in die hintersten Winkel unseres Planetensystems) verdraengende amerikanische Sprecherstimmen, das Schnarrschnattern Donald Ducks zu dem von Menschenjaegern mutiert, dringend aus den Lautsprechern eines ganz speziellen, erdumklammernden Gefaengnishofes; Fragmente: Kampfhubschrauber APACHE . . . serbische Panzer jagen . . . Zlatko dann dazu: Zuerst haben sie die Apachen ausgerottet, und dann nennen sie ihre Luftkiller nach dem von ihnen ausgerotteten Volk.
Aufbruch Richtung Belgrad, immer noch suedwaerts, noch gut 200 Kilometer. Bald die erste Sperre und Umleitung. Eine Zeitlang auf der Autobahn, an Subotica, Silos und Tuerme dort im Westen, vorbei. Immer wieder der Blick aus dem Auto nach Westen und nach oben; gilt nicht nur den vojvodinischen Staedten und Doerfern. Trotz des Vormittags kaum Verkehr, und wenn, fast nur entgegenkommender. Eine Zeitlang ist uns, als seien wir die einzigen, die auf die Hauptstadt zufahren. Auf den weitgestreckten Feldern, an deren Rand die maerchenhaft verschachtelten, obstbaum- und gartenumsaeumten pannonischen Einzelgehoefte, nicht selten Fruehjahrsarbeiten in Gang, mit Maschinen oder handweise. Und zugleich, vielleicht auch durch den Dunst ueber der Ebene, ein diesiger, gestaltenschluckender Halbnebel, der Eindruck, die Erde liege brach, unbearbeitet, und verfluechtige sich, je laenger wir fahren; werde aufgeloest in diesem bodenbedeckenden Dunstsaeurebad. Der staerkste Eindruck freilich: dieses ganze Land da vor, hinter und um uns, still, gleichfoermig, mit amerikaweiten Horizonten, sei hingestreckt, unter dem unveraendert blauenden, unveraendert leeren Himmel, hingestreckt zum Gebet; das ganze Land Serbien, das ganze Jugoslawien (Restjugoslawien, laut der zeitgemaessen Bombersprache) sei in diesen Maerz- und Apriltagen des Jahres 1999 zu einem einzigen stummen Gebet geworden. Selber schuld! Selber schuld? Der Schuldige, die Schuldigen, das sind doch die Leute hier im Land? Was sagt das Land, wie es da um uns herum braun, blau – die Wasseradern – und vor allem gruen (genau wie im Propagandafilm) in Erwartung des Raketenfeuers, auf die Feuer-Reise geschickt hinter den siebenmalsieben Bergen im fernfernen Mittelmeer, im Gebet, als Gebet, liegt – selber schuld? Die von hier selbst schuld? Was sagt das Land? – Das Land sagt gar nichts, es liegt nur noch stummer, weit stummer, und so sagt es zwar nichts, aber – was nachhaltiger ist – es bedeutet; Nein, nicht selber schuld! (Achtung: Antirationale Mystik!)
Spaeter die naechste Sperre und Umleitung: weg von der Autobahn, dem autoput und westwaerts, und dann wieder suedwaerts, auf der stara cesta, der alten Strasse, parallel zum autoput, ueber die Doerfer und Kleinstaedte, durch diese in tausend Hin- und Herkurven mittendurch. In solch einem Grossdorf, im langwierigen Sichhindurchwinden beinah dann eine Viertelgrossstadt, ein erster Halt. Ortsname: Indjija, an den oestlichen Auslaeufern der Fruška Gora. Immer schon hatte es mich, auf den Fahrten zuvor, hierher gezogen, allein schon des Namens auf den Richtungs-Schildern wegen. Und jetzt bin ich dank des Krieges (Clausewitz: Der Krieg ist das Gebiet des Zufalls) im ertraeumten Indjija. Und? Heilige Kuehe auf der alten Strasse dort, parallel zum Ganges? Ja, Kuehe dort auf der stara cesta, und nicht unweit der Strom, gerade ueberquert auf einer der mehreren Bruecken von Novi Sad (eine Woche darauf steht nur noch eine einzige), die Donau, der Ganges. Sitzen in der Sonne vor einem Café namens Getto; die Kellnerin – sind wir seit Tagen die einzigen Gaeste? – hat nicht einen Dinar zum Wechselgeld herausgeben – hat gar kein Geld. Das Café liegt an der Hauptstrasse (aber jedes Stueck Strasse ist eine Haupt- und bleibt zugleich Dorfstrasse) zwischen zwei Bestattungsgeschaeften mit Kraeutern an den Fronten: die muessen hier einen grossen Friedhof haben? mitten im Ort? Ich fand den Friedhof aber nicht.
Weitere Sperren und Umleitungen, westwaerts. Wir waren bald nicht mehr weit von der Grenze zu Kroatien; Richtungszeiger dann: ZAGREB. Bei Ruma dann aber endlich wieder nach Sueden, und dann auf die andere Autobahn, die einst die Hauptstaedte verband, endlich ostwaerts, auf BEOGRAD zu.
16.4.99 – Am fruehen Nachmittag, Himmel samt serbischen Ebenen klar geworden, links am Militaerflughafen Batajnica, dann rechts am Zivilflughafen Surcin vorbei: beide mehrmals bombardiert und raketiert, nach der Angriffskriegslogik, die Faust in Faust mit der sogenannten Logistik marschiert, beide gleichermassen Militaerobjekte, Logik, wonach auch ein Maisfeld und ein Huehnerstall bombardiert werden koennen, weil Mais, Huehnerfleisch und Eier als Proviant fuer die feindliche Soldateska dienen (Tod den Zugpassagieren auf der Bruecke von Grdelicka Klisura, weil die Strecke da, Beograd–Thessaloniki eine Nachschub-Linie ist; Tod den Arbeitern in der Zastava-Fabrik von Kragejevac, weil dort neben den Autos auch Pistolen fabriziert werden). Vorsatz, alle die Namen der von den Europaeern und amerikanischen Desperados in Flammen geschossenen Orte auswendig zu lernen, Batajnica, Pancevo, Surcin, Prìština . . ., wie ein Gedicht – nur dass dieses Gedicht inzwischen zu lang ist zum Auswendiglernen. Nach A. keine Gedichte mehr? – Wenn das Gedicht die Gliederung eines Aufschreis ist, dann nach A. und zu J. gerade Gedichte, nur noch Gedichte!
(Fortsetzung Seite III)
AUF DER SUCHE nach einer Botschaft: Mit seinem Freund Zlatko hatte sich Peter Handke im April nach Serbien aufgemacht, war durch das bombardierte, raketierte Land gefahren, mit dem Vorsatz, alle die Namen der in Flammen geschossenen Orte auswendig zu lernen, wie ein Gedicht – nur dass dieses Gedicht inzwischen zu lang ist zum Auswendiglernen. Oben: Handke auf einer der zerstoerten Bruecken ueber die Morava. Unten: bei der Besichtigung der Truemmer eines Wohnhauses.
Photos: Thomas Deichmann
Zlatko Bocokic

© 1999 Buchladen Neuer Weg
Stand: 06 März 2000
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webmaster@neuer-weg.com
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   07.04.1999 / Nr. 14   
 


 Serbe Handke 
 Handkes Brief 
 Handke:  Das Vater- und Mutterland heisst Serbien  

 Belgrad mon amour

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Handke: Das Protokoll seiner Reise ins Kriegsgebiet 

Peter Handke

Das naechtliche Heulen der Sirenen ist, in aller erschreckenden geographischen Naehe, wieder weit weg. Peter Handke, 56, der in der Vorwoche ins serbische Nato-Angriffsgebiet gereist ist, um Wort zu halten und sich jenseits der CNN-Wahrheit zu informieren, ist wieder daheim in Chaville bei Paris. Schicksal eines Europaeers: In der wirklichen Heimat OEsterreich probt derweil die franzoesische Ehefrau Sophie Semin ihre Rolle in der Urauffuehrung von Handkes „Fahrt im Einbaum  (9. Juni, Burgtheater).

Reise nach Belgrad.  Um das Stueck entlud sich lautstarkes Gezaenk, weil es vom bosnischen Krieg handelt und Handke auf seiner eigenen Wahrheit beharrt: dass im Bruderkrieg nicht eine Seite die Bestien und die andere die Opfer stellt; dass man dem von ihm geliebten Land Serbien somit unrecht tue. Diese Position vertrat er auch angesichts der nun zum Faktum gewordenen Apokalypse und wird seither vielfach der internationalen AEchtung anempfohlen. Peter Handke aber ist keiner, der im Auftrag medialer Weltengemeinschaften Standpunkte revidiert. Und so brach er am vergangenen Dienstag im kleinen Peugeot seines serbischen Freundes Zlatko B. nach Belgrad auf. So, wie er es versprochen hatte, als das Nato-Bombardement Realitaet wurde. Die Medien – auch die offizielle „Politika  und das serbische Staatsfernsehen – blieben diesmal unbeteilt. Er sei zum Schauen gekommen, liess Handke wissen, ehe er am Freitag die Stadt wieder verliess. Handkes Brief. Am Montag aber meldete sich Reisegefaehrte Zlatko B., 46, bei uns: Er wolle bezeugen, was sie gesehen haetten. Wenig spaeter erreicht uns ein Fax des sonst medienabstinenten Handke: „Ich aber, der Schriftsteller Peter Handke, getaufter und, nach Moeglichkeit, praktizierender Katholik, erklaere dementsprechend meinen Austritt aus dieser momentanen katholischen Kirche.  Anlass waren namhafte klerikale Ermunterungsappelle und das Schweigen des Papstes zum Nato-Bombardement. In einem veraechtlich kurzen Postskriptum retourniert Handke auch den Buechner-Preis, die wichtigste Auszeichnung, die Deutschland an Autoren zu vergeben hat. Zlatko aber begann zu erzaehlen. Der in Salzburg lebende und das Haus des abwesenden H. C. Artmann bewachende und bewohnende Serbe ist Maler. Handke traf ihn vor 25 Jahren in Mirjam s Pub  in der Schallmooser Hauptstrasse. Zlatko, gelernter Feinmechaniker und damals als Waeschereiarbeiter taetig, spielte dort Karten, Handke liebte die alte Jukebox mit den betagten Hits von Creedence Clearwater Revival und den Monkeys.  
Der Reisebericht.  Heute ist Zlatko Maler und nennt sich Adrian Brauer (nicht aus ungebuehrlicher Bewunderung fuer den Phantastischen Realisten, sondern aus gebuehrlicher fuer den niederlaendischen Meister Adrian Brouwer). Er fuehrte Handke ein halbes Dutzend Mal in die serbische Heimat. Bis vor kurzem waren dort die Spuren vergangener Kriege aufzusuchen. Jetzt aber hat sich die Situation geaendert: UEber Jugoslawien, auch der Hauptstadt Belgrad, fliegen die Nato-Bomber. Lesen Sie, wie Zlatko B. die Reise mit Peter Handke in den Krieg beschreibt. 
Dienstag, 30. Maerz. 15 Uhr. Zlatko ist in seinem kleinen Peugeot aus Salzburg nach Budapest gereist. Handke trifft dort am fruehen Nachmittag mit dem Flug aus Paris ein. Zlatko: „Handke ist fuer mich einer der wunderbarsten Menschen, fast wie ein Halbgott. Ich ehre seinen Sinn fuer Gerechtigkeit und seinen Blick fuer die Wahrheit. Er weiss sich jetzt auf der gerechten Seite, trotzig, stolz und sicher, dass ihm die Geschichte recht geben wird. Wir beide haben die Wahrheit hinter der Propaganda gesucht, und die Wahrheit liegt immer zwischen den Fronten. Man braucht die Wahrheit oft nicht einmal zu suchen. Man kann sie spueren. 

Die Freunde brechen an diesem Dienstagnachmittag per Automobil an die Grenzstation Subodica auf – und betreten ein Land, aus dem alles Lachen verschwunden ist. Obwohl doch hier, in der ungarischen Tiefebene, vom Krieg noch gar nichts zu spueren ist. Handke ist in Jugoslawien eine Art Volksidol. „Von der Grenze an streckte man ihm die Haende entgegen, jeder Soldat, jeder Polizist kennt ihn.  Es ist Abend geworden, und die beiden haben die Reise ausdruecklich auf eigenes Risiko angetreten. So uebernachten sie, wie immer auf ihren Fahrten, in der grenznahen Stadt Palic, sonst ein Ort fuer Touristen und Trainingscamp fuer Sportler. Jetzt ist dort alles still, und die beiden Freunde reden bis spaet in die Nacht, wie es weitergehen soll in diesem Land.

Mittwoch, 31. Maerz. Acht Uhr dreissig. Ein letzter Spaziergang im Frieden und dann der Aufbruch nach Belgrad. Die Fahrt ist kompliziert, denn die Autobahn ist gesperrt. Alle Raststationen sind leer, doch in den Gasthaeusern verbittet man sich, Handke erkennend, die Bezahlung. Die beiden halten in Semun, einem alten Vorort von Belgrad, den Handke wegen seiner an den Nachmittagen von Menschen ueberlaufenen Donaupromenade liebt. Jetzt ist dort fast niemand, und die wenigen haben das Lachen verloren. Auch die Gesichter der Kinder sind erloschen. Am folgenden Samstag wird Semun, in dem sich Militaeranlagen befinden, bombardiert werden.

Es ist frueher Abend. Obwohl ueber Belgrad weder Ausgangssperre noch Verdunklung verhaengt sind, ist die Stadt leer. Im Hotel Moskva warten Freunde. Kein Regierungsoffizieller wird sich waehrend des Aufenthalts melden. Berichte, die Handke als eine Art serbischen Dichterbonzen qualifizieren, sind offenbar boesen Willens. Ein Redakteur der Zeitung „Politika  hat einen Tip bekommen, doch Handke hat fuer ihn nur einen Satz: „Als ich hoerte, dass die Nato-Bombardierungen bis zum letzten Serben fortgesetzt werden sollen, habe ich mich entschlossen, zu kommen und hier bei euch zu sein. 

Donnerstag, 1. April. Dem langen, bis ein Uhr dauernden Abend folgt eine kurze Nacht: Gegen zwei Uhr dreissig beginnen die Sirenen zu heulen. Der Nato-Angriff rollt. Kaum hat die Stadt Schlaf gefunden, heulen die Sirenen wieder: sieben Uhr, Entwarnung nach einer Bombennacht, von der vorerst nur Ziele ausserhalb der Stadt betroffen waren. Als die beiden in die Innenstadt aufbrechen, sehen sie manches zum letzten Mal: Ein paar Tage spaeter werden hier die Bomben einschlagen, ohne jemandem den Frieden zu bringen. „Politika  hat Handkes Ankunft gemeldet. An der Hotelrezeption stauen sich die Anrufe und Faxe der Medien. Doch Handke verweigert jede Antwort.

Auf dem Platz der Republik haben sich 50.000 Menschen zum Protest gegen die Nato versammelt. Volkstaenzer und Schlagercombos produzieren patriotische Lieder. Man fasst Handkes Haende, klopft ihm auf die Schulter, findet freundliche Worte inmitten der Wut. Zlatko: „Die Kriegsmaschinerie, die gegen dieses kleine Land gerichtet ist – die Nato hat mehr Flugzeuge als Serbien gebrauchte Autos –, hat in Belgrad Hass und Feindseligkeit gegen die Amerikaner ausgeloest. Irgendwann, hofft man, wird das Bombardement aufhoeren. Vielleicht, wenn nichts mehr zu zerstoeren ist. 

Die beiden besuchen eine alte Dame, die Mutter eines in Deutschland lebenden Freundes, die in tiefer Depression auf das Ende wartet. Sie selbst habe ja schon abgelebt, sagt sie. Aber wie soll es mit den Jungen weitergehen, wenn nichts mehr uebrigbleibt vom nachkriegszeitlich Aufgebauten? Es ist Mittag. Die beiden brechen in das Dorf Borodin auf, 90 Kilometer suedlich von Belgrad. Hier wohnen Zlatkos Eltern. Verwandte sind zu Gast, „in einer Erstarrung zwischen Traum und Wachen  (Zlatko), dass bald alles vorbei sein kann, die kleine Landwirtschaft, die man sich nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut hat, inbegriffen. Bilder des Kriegs. In der Nachbarschaft liegt der Ort Smederevo. Handke hat dort einen hohen serbischen Literaturpreis, den „Goldenen Schluessel , empfangen. Smederevo wird noch einen Tag stehen. Dann werden dort die Bomben fallen. Es ist Abend. Das serbische Fernsehen zeigt ununterbrochen die Bilder des Krieges. Auch Albaner, die inmitten des Kriegs nach Serbien gefluechtet sind. Sie seien vor den Nato-Bombern geflohen, sagen sie. Zlatko: „Ob das Propaganda ist? Ich weiss nicht. Ich weiss nur, dass man diese Bilder im West-TV nie zu sehen bekommt. Und man sollte doch alles zeigen, um der Gerechtigkeit willen, damit sich jeder ein Bild machen kann.  Die Bilder kommen in endloser Reihe, bis sich beide im Haus von Zlatkos Eltern zur Ruhe legen.

Freitag, 2. April. Handke, der Morgenmensch, ist frueh aufgestanden und zu einem Spaziergang aufgebrochen. Der beharrliche Fussgaenger, der nach dem Abgang aus Salzburg Frankreich und Spanien durchwanderte, ist in besserer Verfassung als der um zehn Jahre juengere Zlatko. Richtung Westen tritt man die Heimreise an, ueber die grosse Bruecke von Novi Sad. Linker Hand ist die historische Freiheitsbruecke aus der Zeit der Monarchie weggebombt. Ein paar Truemmer am Ufer, ein paar Reste im Wasser. Mehr ist nicht geblieben. Beobachtungspunkt. Fruska Gora ist ein hohes Gebirge in Pannonien, eigentlich militaerisches Sperrgebiet, aber dennoch zu befahren. Die Hotels quellen hier von bosnischen und kroatischen Fluechtlingen ueber, aus dem vergangenen Krieg noch, aber wer weiss, wie viele bald nachkommen. Von hier oben, sagt eine die Amerikaner verfluchende Fluechtlingsfrau, kann man das Land und den Krieg wie auf dem Bildschirm eines Fernsehgeraets ueberblicken. Wenn ein F-117-Bomber der Nato getroffen wird, ist der Rauch schwarz, sagen, als spraechen sie von mythischen Ungeheuern, zwei Maenner, die nachts an der Tankstelle Wache stehen. Ganz im Gegensatz zu den anderen Flugzeugen, die in weissen Rauch aufgehen. Und deshalb haetten sie unzweifelhaft den Abschuss zweier Nato-Bomber beobachtet. Der eine sei, schwarze Rauchwolken hinter sich herziehend, in die Donau gestuerzt. Der andere habe im Sturzflug Richtung Kroatien abgedreht.

Die Reise endet an der Grenze zu Ungarn. Hier sind mittlerweile Schutzgraeben ausgehoben, und die militaerischen Kontrollen des neuen Nato-Staats haben sich in den vier Tagen seit der Einreise verschaerft. Wie aber steht es um die Katastrophe im Kosovo, gegen die sich alles Erlebte klein ausnimmt? „Die Mehrheit der dortigen Bevoelkerung , sagt Zlatko, „wollte diesen Aufstand nicht, wollte nicht die UCK und nicht die Nato-Bomber. Man hat dort doch Jahrhunderte friedlich zusammengelebt, und jetzt sind alle auf der Flucht. Auch die serbische Minderheit, aus Angst vor Repressalien und vor den Bomben. Und die Bomben fallen ja auf das ganze Land. 

Gut, dass Handke spaet dran ist (er wird sein Flugzeug verpassen und verspaetet in Paris eintreffen). So kommt man nicht zum Abschiednehmen. Denn das, befuerchtet Zlatko heute, waere ein schlimmer, ein trauriger Abschied geworden.

 Heinz Sichrovsky / Andrea Pascher 
 
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