THIS BLOG FOCUSES, FIRST, ON THE QUESTION WHY THE SERBIANS AND MILOSEVIC WERE MADE EXCLUSIVELY RESPONSIBLE FOR THE DISINTEGRATION AND THE CRIMES COMMITTED DURING THE DISINTEGTRATION. I.E. IT IS QUESTION OF HOW AND WHY SUCH A HUGE MAJORITY OF WESTERN NEWS CONSUMERS ARRIVED AT THAT CONCLUSION AND THEN ACTED UPON IT IN A VARIETY OF WAYS, ONE OF THEM BEING ATTACKS ON THE ANYTHING BUT A PERSONAL SAINT, PETER HANDKE'S WORK, REALLY GANGED UP ON THE WORK.

Monday, November 19, 2012

Stephan Jungk Peter Handkes serbische Bedenklichkeit

 










Peter Handkes serbische Bedenklichkeit

Von Peter Stephan Jungk


 
 
Seit dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens ist der Name Peter Handke untrennbar mit dem Vielvölkerstaat verknüpft. Eine Nation, die der österreichische Dichter deutsch-slowenischer Abstammung als sein Arkadien empfand, das die Sezessionskriege ihm raubten. Zwölf Jahre lang, zwischen 1996 und 2008, haben Handkes Schriften zum Thema, seine Lesereisen nach Erscheinen des Essays "Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien" für konstante Empörung, Konsternation und die nahezu einhellige Verdammung seiner Position in den Feuilletons gesorgt.

Der Autor Lothar Struck macht nun in seiner minutiösen Untersuchung "Der mit seinem Jugoslawien" drei große "Erregungswellen" aus, während derer die Öffentlichkeit Handkes Stellungnahmen zur Kenntnis nahm: nach Erscheinen des Essays "Eine winterliche Reise", drei Jahre später, nach der Bombardierung Serbiens durch die Nato, als "Unter Tränen fragend" erschien, schließlich Handkes Teilnahme an der Beerdigung Slobodan Milošević’ im Jahr 2006.
Struck vergleicht Handkes Passion für seinen Sehnsuchtsort mit Albert Camus’ ambivalentem Verhältnis zu Algerien. Er zählt jedes noch so scheinbar geringfügige Element auf, das Handkes Engagement aus seiner Sicht "verstehbar und erklärbar" macht, legt Schicht um Schicht frei: die autobiografische Prägung, eine unnachgiebige Sprachkritik, des Dichters politische Prägung. Struck sieht Handke keineswegs als "unpolitischen" Autor, als den man ihn bis in die 1990er Jahre empfunden habe: dies sei eine "Mär", die "aus seinem Werk heraus widerlegt" werden könne.
Nahezu sechshundert Fußnoten begleiten Strucks Arbeit, sie ähnelt mitunter eher einer Habilitationsschrift, denn einem publikumsgerechten Sachbuch. Das mindert jedoch nicht die bemerkenswerte Leistung des Autors, eines Handke-Kenners, wie es wohl nur wenige gibt. Er zeichnet gleichsam Satz für Satz, Wort für Wort Handkes Standpunkte nach, um sie anschließend behutsam zu analysieren und zu zeigen, dass Handke nicht pauschal als "proserbisch" bezeichnet werden kann. Struck insistiert: "Es geht Handke ... um Bedenklichkeit, Zu-bedenken-Geben. Dies ist für Handke die 'Gerechtigkeit', die er einfordert. Damit ist nicht eine 'Reinwaschung' der serbischen Politik gemeint." Struck bleibt auch nicht gänzlich unkritisch gegenüber seinem Lieblingsschriftsteller, bezeichnet ihn einmal als "naiv wie ein Kind", attestiert ihm ein andermal, sich "verirrt" zu haben.
Mit Nachdruck widerlegt Struck die Behauptung, Handke habe das Massaker von Srebrenica geleugnet, er beweist dies sowohl anhand von Handkes Essays, als auch mit einem Interviewzitat: Srebrenica sei, so Handke 2006 gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", "das schlimmste Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das in Europa nach dem Krieg begangen wurde".
Liest man Lothar Struck, verfestigt sich das Gefühl, Handkes Haltung in der Jugoslawienfrage werde mit der Zeit – vielleicht erst nach Jahrzehnten, das mag sein – in einem milderen, einem verständnisvolleren Licht gesehen werden.
Lothar Struck: Der mit seinem Jugoslawien. Ille & Riemer, Leipzig. 319 S., 24,80 €.
Trotzdem Strucks Buch mich in der USA noch nicht erreicht hat, schließe ich mich Stephan
Jungks Beschreibung von Handkes Yugoslavian Verhaeltnis an. Was den Empfang der Handke Texte so schwierig macht/e ist/ war, dass Handke so lakonisch berichtetstattet, nicht in der angewöhnten soziologisch-polit-oekonimschen Worten der "Geopolitical Monstren" Meinungsfabrikanten. Es gibt dann Germanisten wie Jürgen Brokoff von Uni Bonn, die Handkes Art den Lesern zum zweifeln an der einseitigen Berichterstatten/ Denken über den Zerfall und seine Gründe, für gefährlich erklären, in der FAZ. Auch Handke Wissenschaftler auf meine Art, hat Handkes tun und schreiben mich zu eigenem denken und rescherieren angespornt, eine sehr gedrängte Summa davon ist hier zu finden 

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