THIS BLOG FOCUSES, FIRST, ON THE QUESTION WHY THE SERBIANS AND MILOSEVIC WERE MADE EXCLUSIVELY RESPONSIBLE FOR THE DISINTEGRATION AND THE CRIMES COMMITTED DURING THE DISINTEGTRATION. I.E. IT IS QUESTION OF HOW AND WHY SUCH A HUGE MAJORITY OF WESTERN NEWS CONSUMERS ARRIVED AT THAT CONCLUSION AND THEN ACTED UPON IT IN A VARIETY OF WAYS, ONE OF THEM BEING ATTACKS ON THE ANYTHING BUT A PERSONAL SAINT, PETER HANDKE'S WORK, REALLY GANGED UP ON THE WORK.

Sunday, October 31, 2010

AN EXCERPT FROM MALTE HERWIG HANDKE BIO, THE PART DEALING WITH KARADICS + MY COMMENT



Peter Handkes Besuch bei Radovan Karadžić

Die Gedichte des Dr. K.

Peter Handke hat den serbischen Kriegsverbrecher Radovan Karadžić 1996 im bosnischen Pale besucht. Der Dichter wollte Auskünfte über das Schicksal von Bosniern aus Srebrenica. Was er bekam, war ein signierter Lyrikband. Ein exklusiver Auszug aus dem Buch von Malte Herwig.

Dichter im Kampfanzug: Radovan Karadžic (rechts im Bildvordergrund) und der heute flüchtige General Mladic (links) auf Frontbesuch am 15. April 1995Dichter im Kampfanzug: Radovan Karadžic (rechts im Bildvordergrund) und der heute flüchtige General Mladic (links) auf Frontbesuch am 15. April 1995
29. Oktober 2010 
Peter Handke reist nach Pale. Der kleine Ort in der Nähe Sarajevos dient während der Präsidentschaft von Radovan Karadžić als Hauptstadt der Republika Srpska innerhalb Bosnien-Hercegovinas.
Im Sommer 1996 hat das Tribunal in Den Haag einen internationalen Haftbefehl gegen den bosnischen Serbenführer erlassen, dem Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verstöße gegen das Kriegsrecht vorgeworfen werden. Zusammen mit dem serbischen Armeechef Ratko Mladić soll er der Hauptverantwortliche für die Bombardierung Sarajevos im April 1995 und das Massaker an bis zu achttausend Bosniern im Juli 1995 in Srebrenica sein. Die Bilder von getöteten Kindern in den Leichenhallen von Sarajevo haben auch Handke schockiert. Ja, sie haben ihn rasend gemacht, und seine erste Reaktion ist die Überlegung, „wieso denn nicht endlich einer von uns hier, oder, besser noch, einer von dort, einer aus dem Serbenvolk persönlich, den für so etwas Verantwortlichen, d.h. den bosnischen Serbenhäuptling Radovan Karadžić, vor dem Krieg angeblich Verfasser von Kinderreimen!, vom Leben zum Tode bringe, ein anderer Stauffenberg oder Georg Elser!?“
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Wo bleibt der Augenschein?

Der Wille zur unmittelbaren sinnlichen Evidenz führt Peter Handke zu seinem Besuch bei dem serbischen KriegsverbrecherDer Wille zur unmittelbaren sinnlichen Evidenz führt Peter Handke zu seinem Besuch bei dem serbischen Kriegsverbrecher
Gleichzeitig kommen Handke Zweifel. Sind seine Mordgefühle nicht die „ohnmächtigen Gewaltimpulsionen eines fernen Sehbeteiligten?“ Würde er Karadžić tatsächlich töten, wenn er die Gelegenheit dazu hätte? Das Leid der Opfer steht für ihn außer Frage, aber kann er diesen „sorgfältig kadrierten, ausgeklügelten und eben wie gestellten Aufnahmen“ trauen, die in den Zeitungen gedruckt werden? Handkes Wunsch, sich persönlich ein Bild zu machen, steht im Mittelpunkt der „Winterlichen Reise“ und aller folgenden Expeditionen nach Serbien, Bosnien-Hercegovina und in das Kosovo.
Das Gleiche gilt für die Sprachbilder, in denen die Zeitungen das Geschehen auf dem Balkan fassen. Ist der ausgebildete Psychiater Karadžić nicht nur ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher, sondern tatsächlich der durchgedrehte Dr. Seltsam, als den ihn die Medien zeichnen? Ein Hobbylyriker, der in mittelmäßigen Gedichten schon vor dem Krieg Sarajevo in Flammen aufgehen ließ und seine lyrischen Vernichtungsphantasien dann wie ein Nero in die Tat umsetzte?
Und was ist mit anderen Politikern wie Ibrahim Rugova, die als dichtende Staatsmänner gegen die Nichtdichter ausgespielt werden, fragt sich Handke 2002 in seinem Bericht zum Prozess gegen Slobodan Milošević. Die französischen Zeitungen nennen den Präsidenten der Kosovo-Albaner einen „Gandhi des Balkans“, einen Schüler von Roland Barthes, der makelloses Französisch spreche. „Doch bis heute habe ich kein Gedicht Rugovas lesen können. Wo bleibt der Augenschein. Und wer oder was nimmt mir demnach mein Vorurteil? Denn ohne den Augenschein keine Befreiung.“ Wo bleibt der Augenschein? „Ich wollte so ein Gedicht von Karadžić lesen“, schreibt Handke Anfang 1996 in der „Winterlichen Reise“. Als er am 20. Dezember 1996 in Pale ankommt, ist Karadžić bereits vom Amt zurückgetreten und haust mit seinen Bodyguards in einer windschiefen, zugigen Baracke. Auch Handke kommt mit einem Tross. Sein Freund Zlatko Bokocić, der Übersetzer Žarko Radaković und ein Suhrkamp-Angestellter begleiten ihn, als er Karadžićs Büro betritt. Der Montenegriner mit dem Quadratschädel und der wuchtigen Haartolle sitzt hinter einem riesigen Schreibtisch, auf dem zwischen Papierbergen eine Obstschale steht.
Ebenfalls dabei ist der Philosophieprofessor und Hegel-Experte Aleksa Buha, damals Außenminister der Republika Srpska, der Handke Karadžićs Einladung zu dem Treffen überbracht hat. „Für mich war das ganz selbstverständlich, dass ich hingehe“, sagt Handke heute. „Man will die Geschichte ja verstehen, also geht man hin. Das würde ich jederzeit wieder machen.“ Karadžić erhebt sich von seinem Stuhl, begrüßt seine Gäste und lässt Sliwowitz einschenken. „Wahrscheinlich waren da am Tag drei, vier andere Delegationen, die er empfangen hat in seinem Vorexil“, erinnert sich Handke, „ich bin gar nicht sicher, ob er überhaupt mitgekriegt hat, wer ich war.“

Handkes Auftrag

Doch Karadžić, der bereits seine Flucht vorbereitet, weiß genau, wen er vor sich hat. Schon in den achtziger Jahren hat er Theaterstücke von Handke gelesen. Auch von der „Winterlichen Reise“ hat er gehört. „Er hat gewusst, dass ich einer bin, der die Serben nicht so sieht, wie die Monderoberer das sehen.“
Die beiden überreichen sich gegenseitig Bücher: Handke hat eine Übersetzung der „Winterlichen Reise“ im Gepäck, Karadžić schenkt ihm eine signierte Auswahl seiner Gedichte. Handke kann die Widmung nicht entziffern: „Der schreibt ja wirklich wie ein Mediziner.“ Doch er ist Karadžićs Einladung nicht gefolgt, um Bücher auszutauschen. Er hat einen Auftrag. Zwei bosnische Muslime, die er aus Salzburg kennt, haben ihm von Verwandten ihrer Familie erzählt, die bei Srebrenica vermisst werden. Handke hat sich die Namen und Geburtsdaten der Vermissten auf einen Zettel aufschreiben lassen, den er mit nach Pale nimmt. „Dann habe ich dem Radovan Karadžić die Liste der Leute gegeben, und ich weiß noch genau: er hat gesagt – aber ganz ernsthaft – er wird sich drum kümmern.“
Der bosnische Serbenführer ist verblüfft darüber, wie hartnäckig Handke ihn ausholt. „Er schien die Ereignisse auf dem Balkan genau verfolgt zu haben und stellte mir harte und bohrende Fragen“, erinnert sich Karadžić 2009 im Gefängnis des Internationalen Kriegsverbrechertribunals in Den Haag. „Er befragte mich über den Krieg, die Ereignisse vom Vorjahr in Srebrenica, die Hintergründe des Konflikts und die Leiden der bosnischen Bevölkerungsgruppen.“
Wenige Wochen nach dem Treffen taucht Karadžić unter und geistert zwölf Jahre lang unerkannt als Wunderheiler Dragan Dabić mit Rauschebart und langem Zopf über den Balkan. Erst im Sommer 2008 fliegt seine Tarnung auf, Karadžić wird in Belgrad verhaftet und an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag überstellt.
Was mit den vermissten Verwandten seiner Salzburger Freunde geschehen ist, hat Handke niemals erfahren. „Das war eigentlich die Hauptsache, aber ich hab’ da nie eine Antwort bekommen.“ „Gericht muss wohl sein“, schreibt Handke 2006, zehn Jahre nach seinem Besuch bei Karadžić, „im Fall Milošević ebenso wie ungleich dringlicher und da auch, so oder so, endliche Aufklärung versprechend!, in den Fällen des Radovan Karadžić und Ratko Mladić, und, auf der anderen Seite, etwa der muslimischen Mudschaheddin.“

     The FAZ is running a 15 year old story based on Malte Herwig's MEISTER DER DAEMMERUNG biography of Handke about Handkes visit to Karadic in 1996. I have no problem with that except that this is a 15 year old story and it launches this book , like another poison mushroom, like the Guenter Grass story about his being drafted as a 17 year old by the SS. People in Berlin knew that already in the 60s. I have no problem with Handke's visit to ascertain whether K. was the kind of monster as portrayed by the media. As far as I am concerned the entire region is very good at vengeance, and with economic destabilization ordered by Ronald Reagan and the hollowing out of the socialist idea and the reversion to ethnic and religious identities it is no surprise that in some cases some very ancients ghosts came back out of the closet. Karadics is supposed to have been so gratified by the visit of the "courageous" Handke who however lacked the courage to be a witness for Milosevic at his trial but appear to play mourner at the funeral. 

Malte unwittingly does real damage to his friend Handke by allowing this part to be pre-printed, it ties Handke once again to Srebrenice, that is the FAZ's purpose in running this excerpt. We shall see about the rest of the book once it reaches me.


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